Vergangenes Wochenende lockte es meinen Freund und mich die Ferne. Zu unserem sechsten Jahrestag schenkte ich ihm eine sogenannte Minikreuzfahrt. So planten wir drei aufregende Tage an der Westküste mit diesen Reisezielen: Den Haag in der Niederlande machte den Anfang, es folgte London im schönen England und schlussendlich Antwerpen, Belgien. Das Ganze entwickelte sich zu einem kleinen Roadtrip und ich kann euch schon jetzt verraten: so intensiv habe ich drei Tage wohl noch nie ausgenutzt. Als wir wieder kamen hatten wir dadurch auch das Gefühl eine Woche oder länger im Urlaub gewesen zu sein. Damit ihr einen kleinen Einblick davon bekommt, wie man mal so eben Seeluft schnuppert, gibt’s hier eine Art Travel-Diary für euch.
Roadtrip Day 1: Den Haag nach London
Ursprünglich sollte der erste Tag schon recht früh beginnen, allerdings war das eigene Bett kuscheliger als geplant und der Englischkurs an der Uni rief eigentlich auch noch. So starteten wir erst gegen 14 Uhr in Düsseldorf und befanden uns gute zwei Stunden später an der schönen Nordsee in Den Haag. Genauer gesagt an der Kijkduiner Strandpromenande. Wir genossen ein paar Momente am Strand, saßen kuschelig an einem kleinen Feuer und hatten ein wunderbares Abendessen am Meer. Doch der Tag war noch nicht zu Ende, denn um 20 Uhr mussten wir schon wieder in Hoek van Holland sein, um für die Fähre nach Harwich, England zu boarden. Für die Überfahrt nutzten wir den Service der Linie Stena Line. Unser Auto konnte getrost mit uns fahren und wir hatten über Nacht einen etwas außergewöhnlicheren Schlafplatz: die Kabine auf einem großen Schiff.
Roadtrip Day 2: London
Am Morgen des zweiten Tages kamen wir in aller Früh in Harwich an. Um halb sechs erfolgte der Weckruf mit einer süßen Guten-Morgen Musik und eine Stunde später mussten wir schon wieder im Auto sitzen, um wieder auszuschiffen. Der Tag begann mit einer großen Aufgabe: dem Linksverkehr. Allerdings war die Umstellung wirklich viel leichter als gedacht, nur die riesigen Kreisverkehre ohne Fahrbahnmarkierung machten uns ein wenig zu schaffen. Auch hier waren wir 2 1/2 Stunden später schon im schönen London. Um die verrückten Parkgebühren in der Innenstadt zu umgehen, parkten wir an der U-Bahn Station Canary Warf. Der 10 Stunden Tag kostete uns dann allerdings dennoch 22 Pfund für das Parken. Hätte man natürlich etwas gründlicher planen können, aber da das Ganze spontan war und vollkommen ohne Stadtplan und sonstige Mittel erledigt wurde, waren wir über den Parkplatz mehr als begeistert. Den Tag in London verbrachten wir wirklich zu 99 Prozent mit Shopping. Wir waren schon zwei Mal gemeinsam in London und kennen die Stadt daher sehr gut. Sightseeing und Co? Alles schon erledigt. Wäre die Sicht besser gewesen, hätten wir uns den Tag allerdings noch mit dem London Eye versüßt. Nächstes Mal dann. Da mein Freund und ich übrigens der festen Überzeugung sind, dass London zum Shoppen eine der besten Städte Europas ist, gibt’s demnächst einen großen London Shopping Guide für euch! Ich freue mich schon sehr, meine Tipps und Erlebnisse mit euch zu teilen.
Einzig der obligatorische Kaffee von Pret a Manger, der bei uns üblich im Hyde Park genossen wird, unterbrach unseren Shoppingexzess für einen Moment. Dinner gab es übrigens ganz fürstlich in dem tollsten Diner, in dem ich je gegessen habe. Die Rede ist von Ed’s Easy Diner, das ihr in einer Seitenstraße (Sedley Place, 14 Woodstock Street) der Oxford Street findet. Am Abend ging es auf der linken Straßenseite nach Harwich, um über Nacht wieder in die schönen Niederlanden zu schippern.
Roadtrip Day 3: Delft & Antwerpen
Auch an diesem Morgen legten wir wieder früh Morgens am Hafen Hollands an. Unser Trip führte uns am Vormittag in das wunderschöne Städtchen Delft und später in das überraschend tolle Antwerpen in Belgien. In Delft genossen wir ein leckeres Frühstück bei strahlendem Sonnenschein und schlenderten anschließend durch ein paar Geschäfte. Das kleine Städtchen bietet zwar keinen Ort für einen Shoppingtrip, ist aber absolut eine Reise wert. Auf dem Käsemarkt kauften wir einen kleinen Laib milden Gouda und Brot für den nächsten Morgen. Delft ist übrigens für das blau/weiße Geschirr bekannt und daher konnte ich die Stadt natürlich nicht ohne einen authentischen handbemalten Käsehobel verlassen. Ich liebe es Andenken zu kaufen, die direkt etwas mit der Kultur zu tun haben, aber gleichzeitig einen wirklichen Gebrauchswert bieten. Gegen Mittag ging es in das nicht weit entfernte Antwerpen. Dort nutzten wir die Park & Ride Funktion um einiges effektiver als in London, denn wir konnten im Merksem, Keizershoek sogar kostenlos parken. Ein Ticket in die Innenstadt gibt’s für 1,50€. Alle 10 Minuten kommt eine Straßenbahn, die euch direkt in die Innenstadt bringt. Einfacher und entspannter geht es wirklich kaum. Ich hatte schon öfter überlegt mal nach Antwerpen zu fahren, da es dort einige britische und spanische Geschäfte gibt, in denen ich gerne shoppen gehe. Darunter River Island, Bershka, Pull & Bear, Urban Outfitters, Forever 21, Womens Secret, Steve Madden und Co. Allerdings habe ich nicht gewusst, dass diese Stadt so unglaublich schön ist und kulturell so einiges zu bieten hat. Den halben Tag füllten wir dann mit etwas Cityseeing und Shopping. Wir wissen allerdings schon jetzt: wir müssen definitiv wieder kommen und uns die Stadt genauer anschauen! Wenn ihr also einmal einen Wochenendausflug nach Belgien plant, dann empfehle ich euch Antwerpen. Brüssel ist auch sehr schön, da war ich im letzten Jahr, aber ich muss ehrlich sagen. Antwerpen ist mein heimlicher Favorit.
Was sagt ihr so zu prall gefüllten Kurztrips? Ich persönlich bin ein absoluter Fan davon, denn ich liebe es, neue Städte zu erkunden und neue Kulturen kennenzulernen. Wichtig ist dabei nur, dass man sich die Zeit nimmt, alles zu genießen und anzuschauen. So gerne ich in neuen Städte erst einmal die Geschäfte beschnüffle, so gerne genieße ich auch einfach das Flair der Stadt und das Verhalten der Einwohner zu beobachten.