Brautkleidsuche | 30 Hochzeitskleider und das Kleid meiner Träume
Kennst du das? Wenn du dich so sehr auf etwas freust, dass du eigentlich gar nicht willst, dass dieser Moment tatsächlich eintritt? Weil genau das bedeutet, dass er dann bald schon wieder vorbei sein wird?
Genau so ging es mir bei unserer Hochzeit auf der Suche nach meinem Traumkleid.
Ich habe mich einfach unfassbar sehr auf den Tag der Brautkleidsuche gefreut und wollte, dass er für mich perfekt wird. Das perfekte Kleid, der perfekte Moment, die perfekte Stimmung – you get it.
Und weil in mir nun mal eine Perfektionistin schlummert, hatte ich im Vorfeld bereits hunderte Kleider auf ein Pinterest Bord gepinnt, meinen Stil gefunden und passende Braut-Boutiquen recherchiert.
Die perfekte Brautkleid-Crew
Für mich war klar, dass die Brautkleidsuche ein Happening ist, dass ich am liebsten mit meinen ganzen Mädels feiern möchte. Meine Mama und meine Trauzeugin sollten dabei sein. Aber ebenso wünschte ich mir auch all meine Brautjungfern an meiner Seite. Da meine Mädels jedoch ziemlich weit in Deutschland verteilt wohnen, hätte ich niemals gedacht, dass mein Traum so tatsächlich umsetzbar sein würde.
Außerdem waren sechs Mädels inklusive mir als Braut schon eine ganz schön hohe Zahl für eine Brautkleidsuche. Jedoch fühlte es sich für mich genau so richtig an, wie es für andere falsch klingen mag.
Ich habe ganz wunderbare Frauen an meiner Seite und kann mich glücklich schätzen, dass alle von ihnen nur dabei waren, um sich zu freuen, wenn ich vor Freude strahlte oder mit mir zu lästern, wenn es noch nicht das richtige Modell war.
Sobald ich ihnen eine Robe präsentierte, sah ich in ihre Gesichter und wusste genau, was die Girls von dem Kleid hielten. Trotz Pokerface, sorry Girls! Aber nicht eine von ihnen tat ihre Meinung kund, bevor ich es nicht tat.
Genau das macht für mich die perfekte Begleitung für die Brautkleidsuche aus und dabei ist es ganz egal, ob du es lieber ganz allein genießt, nur mit der Mama oder eben mit einer ganzen Mädelshorde.
Es muss sich einfach richtig anfühlen.
Die Tradition der Brautmama
Wie es die Tradition und auch in diesem Fall meine Mama so wünschte, wollte sie gerne für mein Brautkleid aufkommen und uns so bei der Hochzeitsvorbereitung unterstützen.
Obwohl ich ganz genau weiß, dass meine Mama nie einen Preis genannt hätte, hatte ich für mich selbst eine Grenze gesetzt. Für meine Mama, für das Kleid und natürlich weil die Frage im Brautkleidgeschäft sowieso auftaucht.
Das richtige Brautmodengeschäft
Ohne Frage nahm ich jedes Brautmodegeschäft, dass ich in Berlin finden konnte, ganz genau unter die Lupe. Ich sah mir Ambiente, den Stil und die verfügbaren Labels an und so wurde die Liste interessanter Geschäfte immer kleiner.
Ehrlich gesagt sogar so klein, dass ich meine Suche nicht nur auf Berlin beschränkte sondern regional ausweitete. Bei Instagram las ich von der Brautkleidsuche einer Berliner Braut, die in Stettin ihr Traumkleid fand und recherchierte ein wenig. Tatsächlich fand ich heraus, dass einige polnische Designer wunderschöne Modelle entwerfen und zudem die Preise dieser Designer teilweise ein Drittel günstiger als einige Kilometer weiter bei uns waren.
Und so starteten wir an einem Wochenende den ersten Besuch in einem Second-Hand Brautmode Geschäft in Berlin und verbrachten den Samstag dann mit einer sehr aufregenden Reise nach Polen. Für zwei weitere Berliner Geschäfte hatte ich ebenfalls Termine vereinbart, diese aber für etwas später eingeplant. Dass ich nicht gleich im ersten Geschäft unter Tränen „Ja“ sagen würde, war wohl allen meinen Brautmädels ebenfalls klar.
Die Brautkleidsuche
Eine Mischung aus Aufregung und großer Neugier begleitete mich an diesem ersten Oktoberwochenende. Als ich dann meine Mädels vor dem Brautmodengeschäft traf und sie ebenfalls ganz euphorisch waren, war mein Glück eigentlich schon perfekt.
Meine Mama war da, meine beste Freundin und Trauzeugin Anne und auch meine Brautjungfern Eileen und Vivi. Zwei von Ihnen sogar schon verheiratet und so hatten wir bereits ein paar gemeinsame Termine in Brautmodegeschäften hinter uns. Nicht jedoch mit mir als Braut.
Mein erster Besuch eines Brautgeschäfts hätte mit Fräulein Weiß gar nicht schöner starten können. Die beiden Inhaberinnen sind absolute Schätze! Da ich wusste, dass eine solch große Braut Crew nicht immer gern gesehen ist, war ich zunächst etwas zurückhaltend, aber die Mädels waren so lieb und störten sich überhaupt gar nicht daran.
Also setzten wir uns zusammen und während ich den Blick gar nicht von den schönen Kleidern abwenden konnte, erzählte ich den Brautberaterinnen ganz verliebt von unserer Verlobung, als auf einmal…
…die Tür aufging und meine dritte Brautjungfer Jenny in der Tür stand. Ich konnte meinen Augen gar nicht trauen, denn ich hatte sie bewusst nicht gebeten, extra nach Berlin zu reisen, damit sie sich keine Umstände macht. Doch meine Girls hatten zugehört und Jenny von unserem Termin erzählt.
So hatte ich also schon unfassbar viel Glück gespürt, noch bevor ich überhaupt in ein einziges Hochzeitskleid geschlüpft war.
Zu allem Überfluss präsentierten die Mädels dann auch noch „Say yes to dress“-Schildchen sowie ihr, extra für den Tag gewähltes Outfit und einen riesengroßen Prosecco. Alles natürlich passend zum Farbschema unserer Hochzeit – der Wahnsinn!
Währenddessen erzählte ich von meinen gewünschten Stil für mein Brautkleid und dann ging der Spaß auch schon los.
Die erste Brautkleidprobe
Obwohl ich bereits eine ziemlich genaue Vorstellungen von meinem Traumkleid hatte, beschränkten wir uns nicht nur darauf. Ich wollte ich es mir schließlich nicht nehmen lassen, auch andere Modelle an mir zu sehen. Außerdem hatte Fräulein Weiß gerade nur ein Kleid da, dass meinem gewünschten Stil entsprach.
Die ersten Momente meiner Brautkleidprobe verliefen genau wie im Film: ich probierte zuerst das Kleid, das mein Interesse am wenigsten weckte und dennoch liefen bereits die ersten Tränen bei den Mädels und meiner Mama. Das war einfach unfassbar süß zu sehen, denn das zeigt, wozu ein solch besonderer Moment im Stande ist. Im Endeffekt geht es nie um den bloßen Stoff an sich, sondern immer um die Emotionen, die man damit verbindet.
Zwischen Prosecco, Yes & No Schildchen und viel Lachen vergingen die nächsten Kleider wie im Flug. Wir arbeiteten uns von einem schmalen Vintage Modell bis hin zu dem Favoritenkleid im Store. Für den richtigen Kitsch-Moment probierte ich sogar ein trägerfreies Prinzessinnenkleid mit hoher Taille und riesigem Reifrock an. Ich kann euch sagen: furchtbar schrecklich und unbequem noch dazu.
Die ausgestellte A-Linie hatte schmale Träger, ein perlenbesetztes Oberteil, einen schönen, weiten Tüllrock und eine unfassbare Schleppe. Ein traumhaftes Kleid. Ein absoluter Hingucker. Und ganz viel von dem, was ich mir vorstellte. Außerdem war es noch dazu nie getragen worden und hing dennoch im Second Hand Store. Die Braut hatte es gekauft, sich dann aber für ein anderes Kleid entschieden. Sollte das ein Zeichen sein?
Ich wollte es ungern wieder ausziehen und auch die Augen der Mädels leuchteten bereits. Hatte ich das Glück wirklich so schnell gefunden?
Vermutlich hätte jede Braut jetzt bereits „Ja“ geschrien und Tränen geweint. Aber ich wollte mehr. Ich wollte nicht nur 7 Kleider probieren und mich dann für eines entscheiden. Ich wollte wissen, welches Kleid die Welt für mich bereit hält. Und so sollte dieses Kleid für mich nicht das letzte gewesen sein.
Abenteuer Brautkleid in Stettin
Den Samstag nutzten wir dann für die Fahrt nach Stettin. 5 Mädels mit geballter Vorfreude in einem Auto. Ich kann euch sagen, das war ein Spaß!
Brautladen Madonna
Der erste Termin startete früh am Morgen und direkt sehr vielversprechend. Der Brautladen Madonna sah richtig schön aus und obwohl unsere Beraterin nur etwas deutsch sprach, wusste ich vom ersten Moment an, dass wir uns auch ohne Worte verstehen würden.
Ich zeigte ihr ein paar Bilder von Kleidern, die mir gefielen und so legte sie direkt los, ohne dass ich allzu viel zu sagen hatte. Im Gegensatz zu Fräulein Weiß konnte ich hier zunächst nicht selbst durchgehen und wartete in der Umkleide auf die Brautkleider.
Sie kam mit einer Auswahl zurück von denen ich mir einige aussuchte und probierte. Die Kleider waren allesamt super schön und entsprachen meinem Stil, aber so richtig wollte der Funke nicht überspringen.
Und so war ich schneller aus den Kleidern raus, als ich gucken konnte, denn die Dame war da ebenso pragmatisch wie ich: macht es im ersten Moment nicht Klick, wird es auch später nicht passieren. Also weiter.
Etwas schade war, dass wir keine Fotos machen durften. Hätte ich das im Vorfeld gewusst, hätte ich vermutlich nicht mal einen Termin vereinbart. Denn das ist für mich wirklich ein No-Go bei der Brautkleidsuche. Zum Glück hatte ich aber findige Damen in den Reihen, die es schafften heimlich Bilder zu knipsen. Zwar mal verschwommen oder in merkwürdigen Posen, aber Bilder.
Zwischendurch war ich so beschwipst von der Brautkleideuphorie, dass ich jedes interessante Kleid anprobieren wollte und mich in ziemlich verrückten Modellen wiederfand. Ich meine, wann hat man schließlich sonst noch mal die Chance dazu?
Und dann war es da. Ein umwerfend schönes und romantisches Kleid in einem zarten Blushton. Mit 3D Spitze aus Rosen, weitem Tüllrock, schönen V-Ausschnitt und leichten Flügelärmchen. Der Rücken war nicht nach meinem Vorstellungen, aber könnte problemlos umgeschneidert werden.
Doch wieder war ich nicht sicher, reservierte das Kleid, um es dann nie wieder zu sehen.
Der zweite Termin war dann in einem super stylischen Geschäft aber leider gab es dort gar nichts, was mich reizte anzuprobieren. Die größte Hoffnung lag auf Termin Nummer drei. Bei Pretty Woman hatte auch die Braut, von der ich über die Brautkleidsuche in Stettin erfahren hatte, ihr Kleid gekauft. Doch beim Betreten des Geschäfts, waren wir direkt mehr als enttäuscht.
Brautladen Pretty Woman
Während ich in allen Geschäften zuvor die Einzige war, herrschte hier reger Andrang. Die Mädels bekamen nicht einmal einen Sitzplatz angeboten und meine Umkleide war maximal als großer Kreis mit Vorhang zu bezeichnen.
Ich erzählte also wieder von meinen Wünschen und auch hier ging es dann ähnlich zu wie im ersten Geschäft. Nur in etwa 5x so schnell. Teilweise waren sogar zwei Beraterinnen an mir und halfen mir gleichzeitig aus dem alten in das neue Kleid. In meiner Erinnerung probierte ich 10 Kleider in 10 Minuten und fand mich danach völlig verwirrt in einer „Weinen oder Lachen?“ Mood wieder.
Dabei waren eigentlich mega schöne Brautkleider von tollen polnischen Designern, wie z.B. Mia Lavi dabei, die sogar selbst zusammengestellt werden konnten. Das heißt ich hätte meinen liebsten Rock zu meinem liebsten Oberteil auswählen können. Also eigentlich gute Voraussetzungen, aber viel zu schnell in einem viel zu grellen, gelbstichigen Licht.
Auf diesen Brautkleidmarathon gönnten wir uns erst einmal ein Sektchen an der Westoder und ließen dabei die Brautkleider Revue passieren. Verliebt hatte ich mich auf jeden Fall in den romantischen Traum aus dem ersten Geschäft, aber da die Läden Samstags bereits recht früh schließen, gab es keine Möglichkeit des Wiedersehens. Also wieder kein Kleid und zurück nach Berlin.
Brautkleidsuche in Berlin
Meine Brautkleidsuche sollte noch kein Ende gefunden haben, das Mädels-Wochenende schon. So nahm ich die weiteren Termine in Berlin gemeinsam mit meiner Trauzeugin und meiner Brautjungfer wahr.
Auf den Termin im Brautzimmer hatte ich mich besonders gefreut, denn das Konzept war ein ganz anderes als mir bisher bekannt. Kathi hat ihr Brautkleidstudio in ihrem eigenen Haus integriert und auch dadurch ist der Besuch nicht nur super persönlich sondern auch total gemütlich und entspannt.
Im Brautzimmer findet man eine kleine Auswahl an Hochzeitskleidern, aber dafür umso ausgefallenere Stücke. Also genau das, was ich mir vorstellte.
Kathi ist eine unfassbar sympathische Frau und ich mochte sie von der ersten Sekunde an. Das trägt natürlich enorm dazu bei, dass man sich wohl und für sein Kleid bereit fühlt.
Auch hier gab es ein Keid, was genau meiner Vorstellung entsprach und in einem anderen Leben mit weniger Oberweite (aber dem gleichen Mann!) hätte ich wahrscheinlich darin geheiratet. Es war mein wahr gewordener, blushfarbener Tülltraum mit feinen Trägern, einem wahnsinnig schönen Rücken- und V-Ausschnitt und ganz dezenter Spitze.
Doch erneut sollte es nicht sein und ich fragte mich inzwischen ob es da draußen überhaupt ein Kleid gäben würde, das meinen Vorstellungen genügt.
Wir huschten also zum nächsten Termin am Hackeschen Markt. Ich wusste bereits, dass mir das Ambiente nicht gefallen wurde (roter Teppich und Hochglanz), aber versprachen sie dort eine große Auswahl. Vielleicht war es das, was ich brauchte?
In der Zwischenzeit hatte ich aber auch dazu gelernt und probierte nur wenige Modelle. Diese sahen auf der Stange allesamt eher ok statt wow aus, aber wer weiß das schon?
Der besondere Moment
Doch was soll ich sagen? An dem Ort an dem ich am wenigsten damit gerechnet hatte, fand ich es: mein Kleid. Es war besonders und hatte all das, was ich mir von meinem Kleid erträumte.
Ein mit floraler Spitze und weißen Perlen besetztes Oberteil mit tiefem Ausschnitt, das ganz sanft in den wundervoll, weiten Softtüllrock mit langer Schleppe übergeht. Der Rücken konnte so umgeschneidert werden, dass er genau meinen Vorstellungen entsprach. Dazu einen hohen Beinschlitz und einen kurzen, champagnerfarbenen Unterrock. So etwas hatte ich zuvor nirgends gesehen und es war einfach perfekt für unsere romantische Sommerhochzeit in der Villa.
Ich würde lügen, würde ich behaupten, dass ich sofort wusste, dass es mein Kleid ist. Zwar hatte ich schon beim reinschlüpfen ein ganz wohliges Gefühl im Bauch und stolzierte auch im Laden schon mit der langen Schleppe herum, aber als die Verkäuferin, fragte, ob dies mein Kleid sei und ich die Glocke läuten (Ähhh..) möchte, verneinte ich.
Und wisst ihr warum? Weil ich es nicht fühlte. Die Umgebung war kühl, die Beraterin nannte mich unangenehm oft Schätzchen und überhaupt hatte ich nicht das Gefühl an einem magischen Ort zu sein.
Meine Begleiterinnen und ich waren sichtlich erschöpft. Ich hatte über 30 Kleider probiert und immer schien etwas nicht zu passen. Doch mein Herz hing irgendwie an dem soeben probierten Kleid und auch die Mädels waren sichtlich begeistert. Und wenn ich ehrlich bin, wurde ich beim Verlassen des Geschäfts rührselig.
Mein Brautkleid
Erst als ich noch einmal durch alle Bilder der wunderschönen Hochzeitskleider scrollte, erkannte ich es: ich hatte mein Brautkleid längst gefunden.
Während ich bei fast allen Hochzeitskleidern ein sehr prüfendes und typisches „Ja, aber…-Gesicht“ machte, sah ich bei einem Kleid ganz anders aus. Ich erkannte ein stolzes, schüchtern selbstbewusstes, glückseliges Lächeln.
Ich sah mich in diesem Kleid an unserer Hochzeit. In Kleid Nummer 29 von 30.
Mit genau diesem Wunsch, tat ich das einzig Richtige und wandte mich an die Person, die mein Herz während der Brautkleidsuche so erwärmte: Kathi aus dem Brautzimmer. Ohne Frage: diese Frau ist einfach der Wahnsinn! Sie setzte alle Hebel in Bewegung, damit ich zu dem Kleid meiner Träume komme.
Und so zog ich das Kleid im Brautzimmer ein zweites Mal an und wusste voller Überzeug, dass es das Kleid ist. Ja, ich hätte sogar an einer Glocke geläutet!
Wie wünscht ihr euch eure Brautkleidsuche oder wie lief sie bei euch ab?
Brautkleid kaufen - 10 Tipps für den besonderen Moment & das Traumkleid
[…] mit von der Partie. Wir waren also insgesamt zu sechst. Mehr zu meiner Bridal Crew und der Geschichte, wie ich mein Traumkleid gefunden habe, findest du übrigens […]