Was oder wer hat mich in dieser Woche am meisten inspiriert? Darum geht es eigentlich in unseren wöchentlichen Sonntagsposts. Heute möchte ich mich aber weder einem Trendthema widmen, noch meine liebsten Looks der Woche zeigen. Denn heute geht es um euch! Meine Inspiration seid ihr, ihr da draußen. Du, ich und der Andere. Menschen und deren Geschichten.
Die Frage, die mich in dieser Woche einfach nicht loslässt, hängt mit folgendem Sprichwort zusammen: „Es zählt nicht wo du herkommst. Es zählt wer du bist.“ Noch vor einer Woche tanzte ich mit lieben Freunden gemeinsam auf einem Holi Festival, das ursprünglich aus dem indischen Raum kommt und dessen Sinne es ist, alle Menschen gleich erscheinen zu lassen. Ein schöner Gedanke, an den man sich im Alltag gerne einmal zu oft erinnern sollte, auch wenn die Festivals hier in Europa wohl eher einen anderen Hintergedanken haben.
Warum dann also beschleicht mich das Gefühl, dass es wohl doch nicht so egal ist, welchen Platz auf dieser Welt wir unsere Heimat nennen können? Am Mittwoch, zum Storeopening von Chrystall (ihr erfahrt nächste Woche mehr!), werde ich wieder an diesen Gedankengang erinnert. Wir stehen in geselliger Runde zusammen, erzählen über dies & das, schlürfen leckere Getränke und lauschen den Klängen einer wunderbaren Band. In einem kurzen Moment der Ruhe muss ich daran denken, wie froh ich darüber bin, dort zu sein. Schon als junges Modepüppchen war es mein Traum, die Kollektionen dieser Welt als Allererste zu sehen. Ich habe Modezeitungen verschlungen und wünschte mir nichts sehnlicher, als dass ich in dieser Branche einen Job finden würde, um all diese Sachen zu erleben. Dabei fallen mir auch die vielen jungen Mädchen & Jungs auf, die hübsch angezogen, mit ihren Eltern vor Ort sind und glücklicher eigentlich kaum sein können. Schon mit fünf, sechs Jahren, vielleicht sogar noch jünger, tummeln sie sich auf der Eröffnung eines tollen Concept Stores und wissen dabei gar nicht wie Ihnen geschieht. Ist es nicht also doch manchen Damen und Herren schon in die Wiege gelegt, dass sie sich vermutlich später auch für Mode interessieren, wenn ihre Eltern jene Kreise bevorzugen?
Painted Man / Freckle-faced Woman / Woman with Scarf / Dotted Woman /
Girl with Grandparent (Credit: All Pinterest)
Painted Woman (Credit: Ruby James) / Me & Boyfriend (Credit: Puppenzirkus)
Den genauen Gegensatz erlebe ich nicht einmal 12 Stunden später, als ich am Feiertag meine übliche Joggingrunde drehe. Während ich mich gerade Schritt für Schritt quäle, um fit zu bleiben (wie man das eben so macht) beobachte ich eine dunkelhäutige Familie. Mutter und Sohn. Letzterer hilft der Frau beim Fahrrad fahren – es macht den Anschein, als bringe er der älteren Frau gerade das Fahrradfahren bei. Natürlich muss das jetzt vielleicht nicht viel bedeuten. Vielleicht war die Frau auch nur gestürzt und wollte sich jetzt wieder am Radfahren probieren. Aber vielleicht wollte sie es gerade auch erst erlernen? Die Antwort auf diese Frage kenne ich nicht, und werde ich auch nicht erfahren. Aber die Tatsache allein hat mich nachdenklich gemacht. Denn wieder denke ich mir, es ist eben nicht egal wo man herkommt. Nicht überall ist es selbstverständlich, mit fünf oder sechs Jahren ein Fahrrad zum Geburtstag geschenkt zu bekommen und diese Tätigkeit zu erlernen.
Studien, wie die Sozialerhebung des Deutschen Studentenwerkes, geben Preis, dass von 100 Kindern aus Akademikerfamilien 77 studieren, von 100 Kindern aus Facharbeiterfamilien sind es lediglich 23. Zahlen die zu denken geben. Und dennoch sind wir im Vergleich mit anderen Nationen in Deutschland verwöhnt, was das Thema Bildung betrifft. Just in diesem Moment höre ich auf 1Live gerade, dass derzeit mehr als 50 Millionen Menschen weltweit auf der Flucht sind. Eine unvorstellbar hohe Zahl. Nicht jeder hat die gleichen Chancen, auch wenn allein die Vorstellung davon schön wäre.
Im nächsten Moment scrolle ich also gerade durch meinen Instafeed und sehe Sprüche wie „You can do it, if you want.“ und dass man für seine Träume nur hart genug arbeiten muss, um sie zu erreichen. In manchen Fällen stimmt das sicherlich auch und prinzipiell bin ich eigentlich auch der Ansicht, aber für manche Menschen werden ihre Träume stets unerreichbar sein und das vielleicht auch, weil sie dort herkommen, wo sie eben herkommen. Was meint ihr? Ist es egal wo man herkommt?
Eng: This time I wanted to talk about an important topic. I thought about the saying, that it does not matter where you are from and that it is more crucial who you are. Because of the things I experienced this week, I am not really sure if this proverb is true. What do you think? Is it fundamental where you are from or not?
Sabrina Ha
Ich denke nicht das wir alle dieselben Chancen haben Wirtschaftlich gesehen in Bezug auf Arbeit und Bildung. Jedoch menschlich gesehen von unserer Weiterentwicklung haben wir alle dieselben Chancen die wir ergreifen können.
Es klingt unfair und ich wünsche mir ernsthaft wir hätten alle dieselben Chancen und werde mein möglichstes geben das zu verwirklichen.
Aber heutzutage dreht sich unsere Welt nur noch um die Wirtschaft und weder um Gleichberechtigung noch um Umweltschutz. Das ist traurig aber solange sich das nicht ändert wird es Menschen geben die absichtlich vom System benachteiligt werden, damit andere sich Reichtum anhäufen können.
Aber wir können nur uns selbst ändern und jeden gleich behandeln egal wann und wo. Denn erst dann wird wirklich jeder die gleichen Chancen haben.
Ally
Sabrina HaDas hast du schön gesagt Sabrina! Wenn jeder zumindest einmal bei sich selbst anfängt und versucht nicht in Schubladen zu denken und sein Bestes zu geben, ist schon viel getan!